hat so manches Schätzchen aus der Vergangenheit verdient. Klar, bei den heutigen digitalen Kameras, tolle Sache, schnelle Ergebnisse ... aber auch eine Inflation der Bilder. Aber, sollten wir uns nicht wieder besinnen? uns Zeit nehmen? Genau deswegen schätze ich die analoge Fotografie so sehr. Ich mag die 'alte' Technik, und wenn man Glück hat, dann kann man da den einen oder anderen Schatz heben der Jahrzehnte in der Schublade oder im Kasten schlummerte. Kürzlich stolperte ich über eine Kleinanzeige, eine Zenit 12XP für wenig Geld. also angerufen, den Verkäufer getroffen und glücklich mit einer nahezu unbenutzten, dem Prädikat 'Absolut neuwetig' versehenen Zenit 12XP nach Hause marschiert. Kein Kratzer, samt Tasche, kaum benutzt. Auch eine Canon 620 konnte ich so finden und retten, und noch so einiges anderes. Das übrigens auch Umweltfreundlich! Tip Seemann2Hand
Aber nur retten und sammeln? Fehlanzeige, sowas muß benutzt werden. Da wird's dann schon bisserl schwieriger. Schließlich muss man sich da nämlich tatsächlich mit dem Thema 'Malen mit Licht' also der Fotografie in seiner Urform beschäftigen. Verschlußzeiten, Blende, Filmmaterial, Lichtempfindlichkeit, und und und ...
Nutzt man Kameras aus der Zeit der analogen Fotografie so profitiert man selbst immer mehr. Klar, es kostet Geld, man muß Filme kaufen, entwickeln (lassen), warten, das Ergebniss ist nicht sofort sichtbar. Aber der Lohn dafür ist das Verständnis was man mit Licht und Schatten, der richtigen Filmauswahl, der passenden Tageszeit und mehr so alles an Stimmungen und Momenten einfangen kann. Ein Bild in s/w in der Morgendämmerung an einem Fluß geschossen vermittelt dem Betrachter den Moment in ungefälschter Form. Man erkennt sogar Jahreszeit und 'spürt' die Temperatur.
Ein steriles Digitalfoto, möglicherweise digital bearbeitet zeigt die Situaition zwar auch, aber den realen Moment einzufangen, unverfälscht, das kann nur ein analoges Bild. Deswegen mein Credo: retten und erhalten wir die analoge Fotografie und die Fotoapparate die das können.
Das Schöne daran, hat man erstmal den Dreh raus, freut man sich umso mehr wenn ein Bild gelingt. Mit einer alten Zorki aus den 50er Jahren und einem 100er oder 400er Schwarz/Weiß Film kann man kaum was falsch machen. Mit der Zeit und dem technischen Fortschritt wurden die Kameras immer 'klüger' und stellten Funktionen und Möglichkeiten zur Verfügung die nach und nach einzelne Arbeitsschritte überflüssig machten. Ein Beispiel: um sicherzugehen die richtigen Einstellungen getroffen zu haben machte man, rein manuell, damals drei Bilder (ja, das kostete mehr) z.B. ermittelte Werte für Verschlußzeit und Blende laut Belichtungsmesser, dann eine Blende mehr und weniger. Dann kam die Canon 620, die konnte das schon automatisch, einmal auslösen, die Automatik übernahm die manuelle Blenden oder Zeitverstellung und man schoß drei Bilder auf einmal.
Gibt man nun also einer alten Kamera ein zweites Leben, so lernt man bei jedem 'Schuß' ein Stückchen mehr wie Fotografie funktioniert. Logisch gibt es da auch mal Über- oder Unterbelichtungen, misslungene Bilder ... aber ist es das nicht wert wenn man dann DAS Foto geschossen hat?
Klar, das ist aufwendiger, man schleppt drei Kameras durch die Gegend, in jeder ist ein anderer Film, schließlich möchte man ja das passende Material für die herrschenden Lichtverhältnisse, für das Motiv usw haben. Ich renn da manchmal mit drei Canon 650 rum, einmal 100 ASA s/w geladen, dann eine mit Ilford 3200, und schließlich noch eine mit einem Kodak Ectahrom. Das Glücksgefühl wenn dann alles stimmt, das richtige Filmmaterial, das Motiv, wenn dann alles in einem Bild zusammenkommt, dafür macht man das.