Zorki 1 ca 1956 Als ich Ende der 1960er Jahre entdeckte das mein Vater eine Zorki 1 in der Schublade hat die er schon lange nicht mehr benutzte war mein Interesse an der Fotografie geweckt. Also Papa um Erlaubnis gefragt und mit dem Taschengeld gleich einen ersten Film (24 Bilder) gekauft.
Mangels Belichtungsmesser oder überhaupt dem Wissen wie man richtig fotografiert die Stadtbüchere aufgesucht und mich mit Lesestoff eingedeckt. Schließlich war so ein Film teuer, jedes Foto will gut überlegt sein.
Das ist auch einer der Vorteile wenn man heute wieder zur analogen Fotografie zurückkehrt. Es entschleunigt, man wählt Motiv, Belichtungszeit, Blende aus, überprüft nochmal alle Einstellungen bevor man den Auslöser drückt und wenn man dann den Film ins Labor zum entwickeln gibt wartet man mit Spannung darauf was als Endergebnis zu sehen ist.
Die Zorki 1 habe ich heute noch, sie hat aber mittlerweilen Familienzuwachs (diverse Zorki und Zenit, Canon gehören zu meinem Equipment) bekommen, den es ist eine preiswerte und günstigere Alternative als würde man z.B. eine Leica, Rollei oder gar eine Hasselblad erwerben wollen. Das Schöne daran ist aber, das die Zorki ja eine 100% Kopie der Leica aus den 1930er Jahre ist. Ein bisserl robuster, die Toleranzen sind vielleicht etwas größer, aber das Ergebnis hinterher steht einer Leica in nichts nach. Wer mehr dazu wissen möchte hier ein Link mit Infos zu Zorki. (Quelle Wikipedia). Vielleicht hilft dir ja auch unser MARKTplatz.
Warum ist Analog Fotografie interessant?
Egal ob man sich nun für 'echte' Vintage Kameras wie z.B. ich mich für meine Zorki und Zenit entscheidet, oder ob man eine 'moderne' Kamera wie etwa eine Canon EOS (hab ich auch noch in Verwendung) oder eine andere Analoge Kamera verwendet. Schnell stellt man fest, das analoge Fotografie in manchen Bereichen immer noch die Nase vorne hat. Etwa bei Landschaftsaufnahmen, wo es auf breite Bereiche in der Schärfentiefe ankommt, oder man 'die Seele' eines Fotos in Schwarz/Weiß zum Leben erwecken will.
Klar, digitale Fotografie hat ihre Vorteile, schnelle Ergebnisse, keine Kosten für Film, Entwickeln usw. aber warum sollte man sich trotzdem einmal mit dem Thema 'Analoge Fotografie' beschäftigen?
Nun, fotografiert man digital hat man hunderte Fotos, um ein annähernd gleiches Endergebnis wie etwa bei einem ILFORD 50 s/w Film zu erreichen kann man sich dann mit (manchmal sehr zeitaufwendiger) Nachbearbeitung herantasten, aber die 'Seele' und das Feeling eines 'echten' s/w Fotos zu erreichen erfordert gute (bzw sehr gute) Kenntnisse der verwendeten Software, manchmal viel Zeit und trotzdem ist das Endergebnis dann doch nicht ganz so wie es ein analoger Film eben kann.
Es gibt gute Gründe sich mit analoger Fotografie zu beschäftigen.
- Oben schon angesprochen, es entschleunigt, man denk nach, stellt ein, überlegt bevor man den Auslöser drückt. Damit lernt man und verbessert seine Kenntnisse bei 'Malen mit Licht' in einem Maße wie es digtal eben nicht kann.
- Analoge Kameras (siehe meine Wahl der 'Russenkameras' bekommt man für kleines Geld, Menschen wie Oleg machen es möglich auch heute nach Jahrzehnten die Kameras (z.B. Oleg hilft dabei weiter) in Schuß zu halten.
- Kleine Blendenzahl, analoge Kamera und man erzielt fantastische Ergebnisse wenn Schärfentiefe gefragt ist
- Mischlicht? Digitalkameras haben da manchmal so ihr Problem mit den verschiedenen Farbtemparaturen, ein analoger Film erzielt aber (fast) immer perfekt Ergebnisse. Bei Farbfilmen bekommt man tolle Bilder ohne Farbstich.
- Man lernt unweigerlich zum besseren Fotografen zu werden. Da man ja gezwungenermaßen 'gemütlicher' unterwegs ist, sich mit Beliechtungszeiten, Blendenöffnung usw. beschäftigen muß wird man immer besser.
Beispiele - fotografiert mit einer Zorki 1 beim Oldtimer Grand Prix 1981, gescannt (unbearbeitet) von einem Dia mit einem Plustek 8200i